Vitamine - Essay (II)
Was sind eigentlich "Vitamine"?
Das Leben auf dem Planeten ähnelt sich erstaunlich. Vom Einzeller bis zum Elefanten (und Menschen).
- Alle Proteine sind aus denselben 21 verschiedenen "Legosteinen" aufgebaut - den Aminosäuren. Darum können wir uns auch von Einzellern (z.B.Hefe) bis hin zu riesigen Pflanzen oder Tieren ernähren.
- Alle Nahrungs-Energie - Kohlenhydrate oder Fette - stammt aus der Photosynthese von Pflanzen
- Auch die Energiegewinnung (Verbrennung) ist bei Pflanzen und Tieren identisch, mit dem Zitronensäurezyklus, Glycolyse und β-Oxidation (um die wichtigsten zu nennen). Alle Lebewesen benutzen denselben "Verbrennungsmotor", der unter anderem auf der Funktion der B-Vitamine beruht.
Pflanzen sind sozusagen autark, sie können aus Sonnenlicht und einigen Grundstoffen aus dem Boden und der Luft alles aufbauen, was sie zum Leben benötigen. Für sie gibt es keine "Vitamine".
Alle Tiere (und Menschen) beziehen ihre Proteine (Legosteine) und ihre Energie aus Pflanzen (oder aus anderen Tieren, die diese wiederum aus Pflanzen beziehen).
Weil wir Menschen und Tiere immer von Pflanzen leben (direkt oder indirekt) bekommen wir dabei automatisch immer auch alle Hilfsstoffe mit, die sich die Pflanzen für ihren "Verbrennungsmotor" angelegt haben. Dazu gehören viele sehr grundlegende Moleküle wie z.B. das Thiamin (Vitamin B1). Ohne Thiamin geht gar nichts, weder bei Pflanze noch beim Tier, Thiamin ist wie das Öl in einem Verbrennungsmotor.
Obwohl Thiamin so wichtig ist, kann es der Menschenkörper nicht selbst herstellen. Das war auch nie nötig in all den Jahrmillionen, denn alle Nahrung enthielt es ja auch automatisch.
So entstanden Vitamine und das sind Vitamine: unersetzliche Begleitstoffe, die aber automatisch in der Nahrung mit enthalten sind.
Ja, solange bis wir Menschen auf die Idee kamen Nahrung zu erhitzen, zu mahlen oder sonstwie zu denaturieren.
Kochen, erhitzen, denaturieren
Die Erfolgsgeschichte des Menschen beruht auf Kochen. Durch das Kochen (Erhitzen, Schälen, Knacken, Ausgraben, Einweichen) werden nämlich Abwehrmaßnahmen abgebaut, mit denen Pflanzen sich gegen das Gefressenwerden wehren. So konnte der Mensch fast alle Pflanzen essen und zu seiner Nahrung machen - auch solche, auf die sein Verdauungssystem gar nicht ausgelegt ist. Auch solche die er in grossem Maßstab per Ackerbau gezielt vermehren konnte.
Allerdings gehen dabei auch einige der wichtigen Begleitstoffe verloren. Thiamin z.B. ist hitzeempfindlich und wasserlöslich. Wird z.B. Reis gekocht, geht ein Teil des Thiamins verloren. Zum Glück enthält er soviel davon, dass noch genug übrig bleibt. Wird er gekocht und geschält, sinkt der Thiamin-Gehalt soweit, dass ein Mangel auftritt: Beri-Beri. Beri-Beri ist eine Kranheit die zum Tode führt. So wurde das Vitamin B1 entdeckt (weisser Reis wird heute immer -gesetzlich vorgeschrieben- mit zusätzlichem Thiamin ausgestattet).
Welche Vitamine gibt es?
Auch alle anderen Vitamine wurden aus Mangelkrankheiten entdeckt, als ein Faktor, bei dessen Zugabe verschiedene Krankheiten geheilt werden konnten. Skorbut, Hautkrankheiten, Schwäche, Haarausfall, Unfruchtbarkeit.
Im laufe der Zeit haben wurden eine ganze Reihe von Stoffen entdeckt, die aus der Nahrung kommen müssen, und bei deren Fehlen massive Beschwerden auftreten.
Die Vitamine. A, B, C, D, E - viele Unterarten. Dutzende Stoffe. Dazu Spurenelemente und Mineralstoffe.
Und heute?
Wir leben im Zeitalter des Überflusses. Alle möglichen Lebensmittel sind in guter Qualität ganzjährig verfügbar. Trotzdem zeigte die Nationale Verzehrsstudie II (durchgeführt vom Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel )hier online selbst im reichen Deutschland Defizite auf.
Beispiele:
48% der Männer und 49% der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin E nicht.
82% der Männer und 91% der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin D nicht.
79% der Männer und 86% der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr von Folat-Äquivalenten nicht.
46% der Männer und 55% der Frauen die empfohlene tägliche Zufuhr von Calcium nicht.
Das alles obwohl 27,6% der Befragten Supplemente eingenommen haben.
Das liegt daran, dass so viele denaturierte, extrahierte Nahrungssmittel gegessen werden, die zwar die primären Bedürfnisse nach Energie und Eiweiss decken, denen aber viel von den ursprünglich enthaltenen Begleitstoffen fehlt - Vitamine.
Vitamine in Pillen nehmen?
Das schien lange die Lösung zu sein. Das, was fehlt einfach als Pille dazunehmen. Es hat aber einen Haken: man benötigt grosse Mengen davon. Viel mehr als die Pflanzen auf dem Feld erzeugen, denn viel geht durch die Denaturierung ja verloren.
Darum sind in Vitaminpräparaten meist synthetisch hergestellte Versionen enthalten, die zunächst völlig unwirksam sind, aber im Körper in das aktive Vitamin umgewandelt werden können. Die klassischen Vitaminmangelkrankheiten konnten damit geheilt werden. Aber die Funktion des natürlichen Vitamins wird nicht erreicht. Völlig berechtigt wird darum die Einnahme von künstlichen Vitaminen kritisiert. Bestes Beispiel aus jüngerer Zeit: Vitamin E.
Die Geschichte des Vitamin E
Eines Tages wurde entdeckt, dass Unfruchtbarkeit bei Tieren durch bestimmtes Futter behoben werden konnte. Der Stoff im Futter wurde gefunden und Toco-Pherol genannt (griechisch der Geburt-Bringer). Die chemische Industrie schaffte es ein Molekül herzustellen, das diese Eigenschaft auch hatte. all rac alpha-Tocopherol-acetat. Damit konnte die Unfruchtbarkeit von Ratten behoben werden. Genau dieses alpha-Tocopherol-acetat ist es das tonnenweise hergestellt und in grossen Mengen gezielt auch von Menschen eingenommen wurde und wird.
Bis heute wird dieses künstliche Vitamin E als "das Vitamin E" bezeichnet und ist der Maßstab der Dosierung.
Gibt es da einen Haken?
"Vitamin E" kann gefährlich aggressive Sauerstoffradikale neutralisieren, die überall entstehen und Körperzellen schädigen. So, dass z.B. Ratten unfruchtbar werden. Wir wissen heute, dass es acht verschiedene Arten davon gibt, in vier Grundformen. Alle acht können Ratten wieder fruchtbar machen - aber mehr oder weniger gut. Denn die vier Grundformen gibt es nicht zufällig, sondern sie haben alle ihre eigene Aufgabe. Die eine schützt die Geburt, die andere schützt mehr Gehirnzellen, wieder eine andere schützt mehr vor Krebs - das wissen wir heute.
Wird nur die EINE Form gegeben, werden die anderen sieben davon verdrängt. Alle, die in bestem Vertrauen "Vitamin E" genommen haben, nämlich das künstliche alpha-Tocopherol-acetat, haben sich gleichzeitig die anderen drei Grundformen verdrängt und unwirksam gemacht.
Dann kam der Paukenschlag: mehr Todesfälle durch (hohe Dosen von) "Vitamin E".
Und im Oktober 2011: Vitamin E erhöht das Risiko and Prostatakrebs zu erkranken um 17%! Schauen Sie sich die Studie an ( Artikel im Ärzteblatt (deutsch),engl. Original): Verwendet wurde all rac-α-tocopheryl acetate - es ist unser künstliches Auszugs-"Vitamin E". Alle Personen, die in gutem Glauben synthetisches Auszugs-Vitamin E genommen haben, haben sich in Wirklichkeit die anderen sieben Formen vorenthalten.
Verwendet man dagegen die richtige Sorte (nämlich delta-Tocotrienol und gamma-Tocotrienol) sterben sogar existierende Prostatakrebszellen ab (Studie Mai 2011 untermauert Dez.2011).
Das ist ein gutes Argument kein synthetisches Auszugs-Vitamin E mehr zu verwenden und ein gutes Argument natürliche Tocotrienole einzunehmen.
Eine Information von - Herstellung von Produkten mit echten Vitaminen aus der Natur.