Tocotrienole Höchstmengen und Nebenwirkungen
Vitamin E reichert sich nicht in den Geweben an, sondern wird rasch wieder ausgeschieden. Dadurch sind die Höchstmengen sehr hoch, obwohl sie mit sehr hohem Sicherheitsspielraum angesetzt wurden.
Die EFSA empfiehlt pro Tag nicht mehr als 300mg alpha-Tocopherol-Äquivalente aufzunehmen (maximale tägliche lebenslängliche Dosierung ohne Nebenwirkungen) *) *).
Es wurden dazu einige Studien herangezogen.
- Vitamin E wurde vom Wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss (SCF) bewertet, der für Erwachsene eine tolerierbare Höchstaufnahmemenge (UL, Tolerable Upper Intake Level) an Vitamin E (als D-Alpha-Tocopherol) von 300 mg Alpha-Tocopherol-Äquivalenten pro Tag festgesetzt hat.
- In einer Studie mit Tieren kamen die Autoren zu dem Schluss, dass 120mg pro kg Körpergewicht als NOAEL-Dosit festzulegen wäre (NOAEL = NOAdversiveEffectLevel = Dosis ohne ungünstige Effekte )
- Ratten wurden 30 Tage lang mit 25000mg Vitamin E Extrakt aus Palmöl (80% Tocotrienole) pro kg Körpergewicht gefüttert. Sie zeigten keine ungünstigen Effekte.
- Die EFSA nennt 5 mg pro kg Körpergewicht und Tag die Menge ", bei dem in Studien an Menschen mehrfach nachgewiesen wurde, dass keine schädlichen Wirkungen auftreten." Das entspräche bei einem Menschen mit 60 kg Körpergewicht 300 mg.
Nebenwirkungen?
Bei Tocotrienolen handelt es sich um natürliche Vitamin E-Arten, die in vielen Pflanzen vorkommen, auch solchen, die regelmäßig von Menschen gegessen werden (z.B. Getreide). Das bedeutet, dass der Organismus von Natur aus mit diesen Substanzen umgeht.
Haben Tocotrienole Nebenwirkungen? Das kommt darauf an welche Wirkung man wünscht. Einige Wirkungen von Vitamin E und damit auch von Tocotrienolen würde man möglicherweise nicht erwarten, sie sind deshalb hier nochmals aufgelistet:
- Herabsetzung der Blutgerinnung. Vitamin E allgemein und Tocotrienole im besonderen normalisieren die Koagulationsfähigkeit (früher: Quick-Wert) des Blutes. Werden sie zusammen mit Medikamenten zur Koagulationshemmung (z.B. Marcumar®, Aspirin®) verwendet, kann die Medikamentenwirkung verstärkt werden. Eine zu niedrige Koagulationsfähigkeit ist nicht wünschenswert und kann die Blutungszeit bei Verletzungen verlängern. Wer solche Medikamente nimmt, sollte vom Arzt (labortechnisch) überprüfen lassen, ob sie nach Vitamin E noch nötig bzw. richtig dosiert sind.
- Herabsetzung der Entzündungsbereitschaft. Durch Einfluss von Tocotrienolen auf NF-kappaB und weitere Entzündungsfaktoren wird die Entzündungsbereitschaft herabgesetzt. Das wird bei chronischen und akuten Entzündungen als Nutzeffekt eingesetzt. Es muss bedacht werden, dass akute Entzündungen eine gewünschte Immun-Reaktion sein können, beispielsweise bei Verletzungen. Die Entzündungshemmung durch topische oder orale Tocotrienole erfolgt zwar so, dass weiterhin eine normale Entzündungsreaktion bei Verletzungen oder Infektionen auftritt; man sollte aber möglicherweise die Verwendung topischer Tocotrienole auf die Zeit nach der anfänglichen Entzündung bei einer Verletzung eingrenzen um eine maximale Entzündungsreaktion zu erreichen.
Offizielle Stellungnahmen der EFSA und FDA
Von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA wurden 2008 Tocotrienole als sicher eingestuft und als maximale lebenslängliche unbedenkliche Tagesaufnahme 300mg alpha-Tocoperol-Äquivalente festgelegt. [EFSA Text deutsch, PDF] [Originaltext (engl.), PDF]
Von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA wurden Tocotrienole 2009 nach ausführlicher Untersuchung als generell sicher eingestuft (GARS, Generally Recognized As Safe). [Originaltext, PDF]