Fettleber durch Nahrungsergänzungsmittel?
Gibt es potentiell gefährliche Nahrungsergänzungsmittel?
Natürlich ja. Nahrungsergänzungsmittel sind Nahrungsmittel. Es dürfen nur Stoffe verwendet werden, die auf einer positiv-Liste aufgeführt sind - oder Pflanzenextrakte.
Das wurde von der Sendung "Visite" vom 19.11.24 thematisiert (Link zum Video 1 Jahr verfügbar).
Es wird hier von 6 Pflanzenextrakten berichtet, die Leberschäden anrichten können und Fälle, wo das passiert ist. Diese sind:
- Kurkuma (Gelbwurz, das gelbe im Curry)
- Traubensilberkerze
- Grünteeextrakt
- Ashwagandha
- Garcinia cambogia (Tamarinde)
- Rotschimmelreis
Die berichteten Fälle sind alle mit Kurkuma, eine Wurzel, die seit Jahrtausenden als Gewürz und als Heilmittel verwendet wird. Kurkuma ist leicht entzündungshemmend, verdauungsfördernd und wirkt gegen Parasiten. Einige Personen, die das hoch konzentriert als Extrakt einnahmen, trugen Leberschäden davon.
Selbstverständlich ist der Verzehr von Gerichten mit Kurcuma (Curry) prinzipiell unbedenklich. Wenn man das aber konzentriert als Entzündungshemmer einsetzt: die Wirkung ist gering und ein Mittel, das sogar gegen Parasiten wirkt kann in Massen genommen nicht unbedenklich sein. Wir erfahren, dass es gelegentlich Personen gibt, die genetisch besonders empfindlich auf Kurkuma sind.
Mein Fazit: es ist gut davor zu warnen Pflanzenextrakte (oder auch Nahrungsmittel) in riesigen Mengen zu sich zu nehmen, nur weil man mal etwas positives darüber gehört hat.
Leider werden aber wieder mal Nahrungsergänzungsmittel pauschal mit Gefahren in Verbindung gebracht, zumindest in der Überschrift.
Ursache | Prozentanteil |
---|---|
Überernährung/Überschüssige Kalorienaufnahme hier ist wohl speziell das Problem Fruchtzucker (Fructose) zu nennen |
~40–50% |
Metabolisches Syndrom (z. B. Übergewicht, Typ-2-Diabetes) | ~30–40% |
Alkoholkonsum (alkoholische Fettleber, AFLD) | ~20–25% |
Genetische Veranlagung | ~5–10% |
Sonstige Faktoren (z. B. Medikamente, schneller Gewichtsverlust) | ~5–10% |
Diese Ursachen sind also durch einen geeigneten Lebensstil leicht zu ändern. Darüber hinaus gibt es einige gute Studien, die Belegen, dass Antioxidantien, speziell Tocotrienole, geeignet sind für eine Heilung eingesetzt zu werden. Wie z.B. diese hier: Tocotrienols for normalisation of hepatic echogenic response in nonalcoholic fatty liver: a randomised placebo-controlled clinical trial (Link zur Studie mit kurzer Zusammenfassung auf Deutsch)
Ergebnis: In der Tocotrienol-Gruppe wurden 50% vollständig geheilt ( bei 66,7% zeigte sich eine Verbesserung). In der Placebo-Gruppe wurden 23,5% geheilt (bei 41,2% zeigte sich eine Verbesserung).
Tocotrienole wären also Nahrungsergänzungsmittel, die geeignet sind die Heilung von Fettleber erheblich zu verbessern. Die Höchstmengen sind reguliert und die für die Studie verwendeten Mengen liegen weit unter dieser Höchstmenge.
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